Frankfurt/Main (dpa) – Die Bundesregierung soll nach Auffassung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mehr für den Luftverkehr und die dort beschäftigten Arbeitnehmer tun. Es gelte unter anderem, atypische Beschäftigungsmodelle auf europäischer Ebene zu unterbinden, erklärte VC-Präsident Ilja Schulz am Mittwoch beim Deutschen Verkehrspilotentag in Frankfurt. «Jeder Tag, den Ryanair mit scheinselbstständigen Leihpiloten weiterfliegt, ist für sie […]

Frankfurt/Main (dpa) – Die Bundesregierung soll nach Auffassung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mehr für den Luftverkehr und die dort beschäftigten Arbeitnehmer tun. Es gelte unter anderem, atypische Beschäftigungsmodelle auf europäischer Ebene zu unterbinden, erklärte VC-Präsident Ilja Schulz am Mittwoch beim Deutschen Verkehrspilotentag in Frankfurt. «Jeder Tag, den Ryanair mit scheinselbstständigen Leihpiloten weiterfliegt, ist für sie ein Gewinn.» Die Iren setzten zudem andere Gesellschaften mit ihren niedrigen Kosten zu Lasten der Beschäftigten unter Druck.

Die Politik müsse die Interessen der Unternehmen und der Beschäftigten besser ausgleichen, sagte Schulz der Deutschen Presse-Agentur. Wachstum dürfe nicht mehr allein auf Kosten der Belegschaft und des Sozialkonsens stattfinden. Auch innerhalb des Lufthansa-Konzerns würden Arbeitnehmerrechte missachtet, etwa bei der Behinderung der Betriebsratswahl bei Sun Express.

In der Luftverkehrspolitik müsse Deutschland nationale Alleingänge wie die Luftverkehrssteuer beenden, erklärte Schulz. Die Vorhaben der Bundesregierung im Luftverkehr reichten keinesfalls aus. «Die wissen genau, was sie tun müssten, tun es aber einfach nicht.» Dies gelte auch für die Infrastrukturplanungen oder den von der Europäischen Union weiterhin im Alleingang betriebenen Emissionshandel.